Samstag, 21. Dezember 2013

Die Eiskönigin

Die Eiskönigin
Gesehen am 18. Dezember 2013

"-völlig unverfroren" werde ich als Titelzusatz einfach unter den Tisch fallen lassen, denn das ist fast so albern wie "- neu verföhnt" bei Rapunzel. Echt mal, beides ist weder witzig, noch trägt es als weitere Erläuterung zum Titel bei. Naja, nicht das Thema.
Disneys neuster Film basiert seeeehr lose auf dem Märchen "Die Schneekönigin" von Hans Christian Andersen. Und wenn ich sage sehr lose, dann meine ich damit, dass es in beiden eine Königin gibt, die was mit Schnee und Eis zutun hat. Oh, und es spielt im Norden.

Die royalen Geschwister Elsa und Anna wachsen zusammen auf und verstehen sich prächtig, bis Elsa Anna eines Tages beim Spielen versehentlich schwer verletzt - Elsa hat nämlich magische Kräfte: Sie kann Eis und Schnee entstehen lassen. Ihre Eltern schaffen es gerade noch, die jüngere Tochter zu retten, aber Elsa, so geschockt und verwirrt, lässt sich einreden, ihre Kräfte von jetzt an geheim zu halten. Danach ist die Beziehung der beiden getrennt, denn Elsa verlässt ihr Zimmer aus Furcht vor ihren Kräften kaum noch, und die Dinge ändern sich auch nicht, als ihre Eltern tragisch verunglücken. Anna wächst zum quirligen Mädchen heran und Elsa zur distanzierten, kühlen Frau. Am Tag von Elsas Krönung versammeln sich Adelige aus allen umliegenden Ländern in Arendelle, um die Königin endlich einmal zu sehen. Anna ist auch ganz aufgeregt, den Palast verlassen zu dürfen, springt durch das Dorf und verliebt sich prompt in einen dahergelaufenen Prinzen. Sagte ich verliebt? Ich meine verlobt. Elsa ist währenddessen unglaublich nervös vor ihrer Krönung, denn durch die Unterdrückung ihrer Magie ist diese unberechenbar geworden und bricht einfach so aus ihr heraus. Provoziert von Anna passiert das natürlich dann auch, und Elsa verwandelt ganz Arendelle unfreiwillig in ein Land des ewigen Winters, bevor sie wegen Hexerei von den Gästen und Anwohnern vertrieben wird.
Sie versteckt sich im Gebirge und baut sich dort ein Schloss aus Eis, indem sie ihrer Magie endlich freien Lauf lässt. Aber der ewige Winter will Arendelle nicht verlassen, und Anna, die sich ihrer Schuld bewusst ist und ihre Schwester vermisst, macht sich auf, diese zu finden, um das Land vom Winter zu befreien und den (geschwisterlichen) Frieden wieder herzustellen.

Ich hatte irgendwie vorher das Gefühl, dass der Film nicht besonders gut werden wird. Ich kann nicht genau sagen, wieso, aber ich kann euch gleich beruhigen: Der Film ist echt klasse und goldig! Im direkten Vergleich mit Merida ist die Story hier besser gelöst, besonders die Twists sind glaubhafter und weniger irritierend. Allerdings liegt die Fokusierung nicht ganz so sehr auf den einzelnen Charakteren, da ja dieses Mal wieder eine Liebesgeschichte an der Seite eingebaut ist. Die wirkt allerdings ein klein wenig überflüssig und irgendwie gezwungen.
Zwei Mal hatte ich die Befürchtung, die Story würde einen extrem vorhersehbaren und doofen Weg einschlagen, aber beides Mal ist das nicht passiert! Erfreulich, und machte den Film dadurch echt gut.

Auch gerade grafisch gesehen ist der Film allerdings spitzenklasse; die Magie und das Eis sehen richtig toll aus. Und wieder erwarten sind auch Elsa und Anna trotz quasi identischem Charakterdesign irgendwie doch unterschiedlich, und das machen nicht nur die Haare!

Hat also solides Disney-Niveau, auch wenn die vorweg-Ankündigungen "Bester Film den Disney je gemacht hat" oder "Woa total cool weil Schwestergeschichte und das ist ja total neu" eindeutig übertrieben sind.

Ps: Passende Fingernägel

1 Kommentar:

  1. Ich hatte mir bisher noch nie so richtig die Handlung des Films durchgelesen und bin nun nachdem ich deine Review gelesen habe noch neugieriger auf den Film. Ich finde die Story klingt irgendwie echt putzig und ich mag's ja eh gerne, wenn keiner so richtig böse ist. Ich möchte die Welt immer gerne so sehen, dass alle blöden Sachen nur Missverständnisse sind. Schön. Ich freu mich drauf, mir den mal auf DVD anzuschauen!

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